Berlin, 21. Mai 2024
In der Veranstaltung „Forum Immunonkologie“, die am 16. Mai 2024 auf Einladung der Bristol Myers Squibb-Stiftung Immunonkologie und in Kooperation mit Vision Zero e.V. und dem Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. am Pariser Platz in Berlin stattfand, diskutierten führende Experten, Patientenvertreter und Wissenschaftler, wie Krebsforschung nachhaltig gefördert werden sollte, Innovationen schneller in die Klinik und damit beim Patienten ankommen könnten, und welche Maßnahmen zu ergreifen sind, damit der Patient bei allen ärztlichen Maßnahmen und Entscheidungen tatsächlich im Mittelpunkt steht.
Letze Woche Donnerstag fand in der Axica am Brandenburger Tor eine bedeutende gesundheitspolitische Veranstaltung statt, organisiert von der Stiftung Immunonkologie in Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis Patientensicherheit und Vision Zero e.V. Die Veranstaltung wurde von Susan Knoll, Juliana Dierks, Dr. Susanne Pfab und Benedikt Westphalen geleitet.
Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die aktuellen Fortschritte und Herausforderungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, insbesondere in der Immunonkologie. „Menschen sterben häufig an schlimmen Krankheiten, aber selten am Datenverlust,“ betonte Christof von Kalle, ein führender Experte auf dem Gebiet. Er unterstrich die Bedeutung der Digitalisierung, hob jedoch auch die Notwendigkeit der richtigen Anwendung und Integration hervor.
Ein interessanter und kontrovers zu diskutierender war die Kostenkalkulation durch Digitalisierung, insbesondere durch die Vorhersehbarkeit der Nebenwirkungen von Therapien. Diese Technologie könnte potenziell Leben retten und Kosten reduzieren, indem sie präzise Vorhersagen ermöglicht. Doch dies wirft auch Fragen auf: „Entscheiden Maschinen dann wann wer welche Therapien bekommt?“
Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Ausbildung des medizinischen Personals. „Es ist entscheidend, dass sie verstehen, wozu die Technik unterstützt,“ so Prof. Dr. Maike de Wit. Die Digitalisierung ist nur dann sinnvoll, wenn man die Einsatzstellen differenziert betrachtet. Doch die Handhabung ist für das Personal oft schwierig und umständlich, da jede Firma ein anderes System hat. Ärzte müssen sich in Krankenhausinformationssysteme (KIS), Personalplanungstools und laborspezifische Systeme einarbeiten, was den Alltag erschwert.
Die Genauigkeit der Digitalisierung im Klinikalltag ist derzeit noch nicht gegeben. „Wird spürbar besser, schneller und effizienter im Alltag,“ lautete ein positiver Ausblick, doch es bleibt noch viel zu tun. Patienten brauchen Transparenz: „Wie sind die Zahlen in der Versorgung? Zahlen, Daten, Fakten fehlen,“ forderten mehrere Teilnehmer im Panel.
Zur Diskussion stand außerdem das ‚Recht auf Gefunden werden‘ (Christof v. Kalle). Während die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ein wichtiger Schritt ist – „Having ePA is good. Having value from ePA will be perfect“ (Dr. Olegas Niakšu, Litauen) – muss der Nutzen für die Patienten maximiert werden.
Die Veranstaltung betonte die Notwendigkeit einer koordinierten Anstrengung aller Beteiligten, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben und sicherzustellen, dass sie den Patienten maximalen Nutzen bringt. Die Stiftung Immunonkologie wird weiterhin aktiv daran arbeiten, diese Ziele zu erreichen und lädt alle Interessierten ein, sich an diesem wichtigen Dialog zu beteiligen.
Ein weiteres wichtiges Thema der Veranstaltung war der Forschungsstandort Deutschland im internationalen Vergleich. Deutschland hat sich in den letzten Jahren als ein führendes Zentrum für medizinische Forschung und Innovation etabliert. Dennoch gibt es Herausforderungen, die es zu meistern gilt, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.
Christof von Kalle betonte die Notwendigkeit einer verstärkten Förderung und Unterstützung der Forschungsinfrastruktur: „Deutschland hat das Potenzial, eine führende Rolle in der globalen medizinischen Forschung zu spielen, doch wir müssen kontinuierlich in unsere Forschungseinrichtungen und -programme investieren.“
Die Teilnehmer diskutierten, wie Deutschland seine Position im internationalen Wettbewerb stärken kann. Dazu gehören insbesondere die Digitalisierung und der Ausbau von Dateninfrastrukturen. Während Deutschland in vielen Bereichen bereits führend ist, zeigte die Veranstaltung auch auf, dass andere Länder schneller Fortschritte machen, insbesondere bei der Implementierung digitaler Gesundheitslösungen und der Nutzung von Big Data in der Forschung.
Abschließend wurde betont, dass die Bundesregierung und die relevanten Institutionen weiterhin stark in die Forschung investieren und bürokratische Hürden abbauen müssen, um den Wissenschaftsstandort Deutschland attraktiv zu halten. „Der internationale Wettbewerb schläft nicht. Wir müssen sicherstellen, dass Deutschland auch in Zukunft ein attraktiver Ort für Spitzenforschung bleibt,“ so ein Konsens der Veranstaltungsteilnehmer.
Die Stiftung Immunonkologie wird auch in diesem Bereich aktiv bleiben und weiterhin Initiativen unterstützen, die den Forschungsstandort Deutschland stärken und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit fördern.
Über die Bristol Myers Squibb-Stiftung Immunonkologie
Ziel der 2016 gegründeten Stiftung ist die Verbesserung der Lebenserwartung und der Lebensqualität von Krebspatienten mit dem Fokus, die Immuntherapie als innovativen Therapieansatz zu fördern. Dabei arbeitet die Stiftung unabhängig von ihrer Stifterin, dem pharmazeutischen Unternehmen Bristol Myers Squibb. Neben Förderung Projekte Dritter, initiiert sie eigene operative Maßnahmen, wie das regelmäßig veranstaltete Forum Immunonkologie in Berlin.
Über Vision Zero e.V.
Vision Zero e.V. ist ein Zusammenschluss namhafter Vertreter:innen aus Wissenschaft, Medizin, Medien, Stiftungen, Verbänden und forschender Industrie. Der Verein versteht sich als ThinkTank und will dazu beitragen, die Prävention und Früherkennung von Krebserkrankungen nachhaltig zu verbessern, die onkologische Präzisionsdiagnostik sowie innovative Therapiekonzepte nachhaltig zu fördern und Vorlagen für Entscheidungsträger in der Gesundheitspolitik zu erarbeiten. Ziel ist es, die Zahl der vermeidbaren krebsbedingten Todesfälle drastisch zu senken, idealerweise gegen null zu bringen.
Zusätzliches Pressematerial finden Sie unter www.vision-zero-oncology.de
Über Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.
Gemeinsam haben sich 2005 Vertreter der Gesundheitsberufe, ihrer Verbände, der Patientenorganisationen sowie aus Industrie und Wirtschaft im Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS) zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Plattform aufzubauen. Diese Plattform dient einem gemeinsamen höheren Zweck: der Verbesserung der Patientensicherheit in Deutschland. Zusammen entscheiden und tragen sie als Bündnis die Projekte und Initiativen des Vereins.
Weiterführende Informationen: https://www.aps-ev.de
Medienkontakt:
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