Berlin, 19. Februar 2023
Denn: die Corona Pandemie hat es noch einmal deutlich gezeigt – wir brauchen in der Medizin eine Vision Zero. Denn niemand, schon gar niemand, den wir kennen, sollte an einer virus-induzierten Erkrankung sterben müssen. Dasselbe gilt auch für die andere, große Pandemie, die wir jedes Jahr aufs Neue erleben: „Rund eine halbe Million Menschen erhalten Jahr für Jahr die schreckliche Diagnose Krebs und rund ein eViertelmillion sterben an dieser heimtückischen Krankheit. Zum Vergleich: das sind so viele Menschen, wie in der Großstadt Aachen leben“, unterstrich Prof. Dr. med. Christof von Kalle, BIH-Charité in seinem einleitenden Vortrag und verwies auf das aktuelle Gutachten des Sachverständigenrates und die darin enthaltenen Arbeitsergebnisse, wie das deutsche Gesundheitssystem nachhaltiger und resilienter gestaltet werden sollte.
Prof. Dr. med. Jürgen Wolf, Ärztlicher Leiter des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) an der Uniklinik Köln stellte in seinem Impulsvortrag die personalisierte Krebstherapie am Beispiel des metastasierten Lungenkrebses vor. Die These, dass Patienten gerade in ländlichen Gebieten nur eingeschränkt Zugang zu Informationen über Behandlungsmöglichkeiten hätten, wies er in der anschließenden Podiumsdiskussion zurück: „Inzwischen gibt es international aktive und eng verzahnte Netzwerke aus Patientenorganisationen, die Patienten über Onlineplattform direkt ausführliche Informationen zu aktuellen Studien und den entsprechenden Zentren liefern.“ Dr. Volkmar Borrass als Betroffener begrüßte die Entwicklung, dass zunehmend Patienten als Entscheider in die Forschung einbezogen werden und nannte die Patientenbeiräte an den Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen, NCT.
v.l.: Dierk Neugebauer (Kuratoriumsvorsitzender Stiftung), Dr. Georg Ralle (Generalsekretär Vision Zero e.V.), Klaus Holetschek (Bayerns Gesundheitsminister) und Dr. Michael May (Vorstandsmitglied Stiftung)
Podiumsdiskussion mit (v.l.): Prof. Dr. Dr. med. Michael von Bergwelt (Moderator des Abends), Dr. Volkmar Borrass (Patientenstimme), Prof. Dr. med. Karl Broich (Präsident BfArM), .), Klaus Holetschek (Bayerns Gesundheitsminister), Prof. Dr. Christof von Kalle (Vision Zero e.V.), Prof. Dr. med. Jürgen Wolf (CIO und nNGM) und Bettina Kochheim (Moderatorin des Abends)
Die Diskussion verdeutlichte, dass sich die meisten Akteure des Gesundheitswesens darüber im Klaren sind, welche Herausforderungen den Standort Deutschland für bessere Forschung und Versorgung bremsen: Zunehmende Bürokratie, überbordender Datenschutz und innovations-hemmende Gesetzgebung, was u.a. dazu führt, dass immer weniger klinische Studien in Deutschland durchgeführt werden. Durch das neue GKV-Finanzstabilisierungsgesetz, welches im November dieses Jahres auf den Weg gebracht worden ist, würden Unternehmen z.T. die Anreize genommen, innovative Krebstherapien in Deutschland zu launchen. „Wir liegen im internationalen Vergleich zurück“, so Prof. Dr. med. Karl Broich, Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und weiterer Teilnehmer des Panels. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek betonte: „Das Vertrauen der Industrie in den Standort ist gesunken. Wir müssen das schnell erkennen, sonst wird das noch eine bittere Erkenntnis für uns alle werden!“Die Forschungsarbeiten der drei Preisträgerinnen machen deutlich, wie wichtig das Engagement in der Grundlagen- bzw. kliniknahen Forschung für die Immunonkologie und ihren therapeutischen Einsatz ist.
Als mögliche Lösungsansätzen wurden die Intensivierung von Netzwerken zwischen Spitzenzentren wie z.B. das Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs sowie die Zentralisierung und Vereinfachung des Datenschutzes in Deutschland diskutiert. Das Abschlussstatement von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek lautete: „Wir sind der Vision Zero heute sehr nahegekommen.“
Moderiert wurde die Veranstaltung von Bettina Kochheim, Chefredakteurin bei Bauer Media, Bereich Medizinjournalismus und Prof. Dr. Dr. med. Michael von Bergwelt, Klinikdirektor Medizinische Klinik und Poliklinik III, LMU Klinikum.
Bettina Kochheim (Chefredakteurin Bauer Media) und Prof. Dr. Dr. med. Michael von Bergwelt (LUM Klinikum) moderierten durch den Abend.
Ziel der 2016 gegründeten Stiftung ist die Verbesserung der Lebenserwartung und der Lebensqualität von Krebspatienten mit dem Fokus, die Immuntherapie als innovativen Therapieansatz zu fördern. Dabei arbeitet die Stiftung unabhängig von ihrer Stifterin, dem pharmazeutischen Unternehmen Bristol Myers Squibb. Neben Förderung Projekte Dritter, initiiert sie eigene operative Maßnahmen, wie das regelmäßig veranstaltete Forum Immunonkologie in Berlin.
Weitere Informationen finden Sie auf https://stiftung-io.org
Vision Zero e.V. ist ein Zusammenschluss namhafter Vertreter:innen aus Wissenschaft, Medizin, Medien, Stiftungen, Verbänden und forschender Industrie. Der Verein versteht sich als ThinkTank und will dazu beitragen, die Prävention und Früherkennung von Krebserkrankungen nachhaltig zu verbessern, die onkologische Präzisionsdiagnostik sowie innovative Therapiekonzepte nachhaltig zu fördern und Vorlagen für Entscheidungsträger in der Gesundheitspolitik zu erarbeiten. Ziel ist es, die Zahl der vermeidbaren krebsbedingten Todesfälle drastisch zu senken, idealerweise gegen null zu bringen.
Zusätzliches Pressematerial finden Sie unter www.vision-zero-oncology.de
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